„Die Kosten werden ab Juli noch weiter steigen“, sagte Maria Loheide, im Vorstand der Diakonie für Sozialpolitik zuständig, dem „Tagesspiegel“. Verantwortlich dafür ist ein neues Personalbemessungsinstrument, welches die Personalausstattung verbessern soll.
„Aber falls die Pflegekassen die Zusatzkosten nicht tragen, werden die Bewohner dafür aufkommen müssen“, warnte Loheide. Bereits im vergangenen Jahr hatten zahlreiche Pflegeheime die Beiträge der Bewohner erhöht, um die gestiegenen Kosten für Personal, Energie, Lebensmittel und Dienstleistungen weiterzugeben. „Eigentlich müssten die Pflegekassen die Pflegesätze entsprechend anheben.“ Aber ein Viertel der Kassen weigere sich kategorisch, die laufenden Verträge nachzuverhandeln.
„Das Nachsehen haben die Bewohner, deren Eigenanteil weiter steigt“, sagte Loheide. Die geplante Pflegereform wird das Problem nach Einschätzung der Diakonie nicht lösen. „Der Zuschlag, den Heimbewohner bekommen, liegt unter der Inflationsrate. Die Inflation frisst den Zuschlag auf“, kritisierte Loheide.
Die Pflegeversicherung ist nach Einschätzung der Diakonie unterfinanziert. „Wir brauchen eine kräftige Beitragserhöhung und einen Steuerzuschuss.“ Zudem sollten nach Einschätzung der Diakonie weitere Einnahmequellen genutzt werden: „Beitragszahler sollten auch auf Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung und auf ihre Kapitalerträge Beiträge zahlen“, so Loheide.