In Berlin ist am Montag die Digitalmesse Republica gestartet. Die Konferenz befasst sich mit den Bereichen Netzkultur, Netzpolitik und soziale Medien – und in diesem Jahr steht der demografische Wandel im Fokus.
Unter dem Motto „Who cares?“ soll es unter anderem darum gehen, wie in einer alternden Gesellschaft die Pflege- und Betreuungsarbeit der Zukunft aussehen kann. Nach Einschätzung der Organisatoren werden Künstliche Intelligenz (KI) und eine „demokratische Datennutzung“ eine wichtige Rolle bei der Lösung des Problems spielen.
Vor allem müssten Männer „Feministen“ sein, sagte Republica-Mitgründer Johnny Haeusler in seiner Eröffnungsrede. Das beziehe sich auch auf das Motto, denn Frauen leisteten neun Stunden mehr Care-Arbeit pro Woche. Von der Politik müsse man unterdessen mehr Lösungen fordern, anstelle von „falschen Schuldzuweisungen“. Man höre zu wenige politische Stimmen, die sich um Lösungen für die aktuellen Herausforderungen kümmerten.
Zugleich richtete er einen Appell an die Besucher der Republica. Diese sei kein Ort für Sexismus oder für Rassismus „und damit meinen wir selbstverständlich auch antimuslimischen Rassismus“, so Haeusler. Und es sei ihm wirklich ein Anliegen zu sagen: „Die Republica ist auch kein Ort für Antisemitismus“, fügte er hinzu.
Die Republica läuft bis Mittwoch und gilt auch als „Klassentreffen“ der „Digitalen Bohème“. Dabei werden namhafte Redner aus dem Digitalbereich, aber auch aus Politik und Wirtschaft erwartet. Das erste Mal fand die Messe im Jahr 2007 statt, seitdem wird sie jährlich in Berlin abgehalten.