Der Europäische Auswärtige Dienst (EAD) hat vor schweren wirtschaftlichen Schäden infolge der Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe im Roten Meer gewarnt. Wenn die EU nicht handele, könne dies negative Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft haben, heißt es in dem Vorschlag für eine EU-Militärmission in der Region, der derzeit von den Mitgliedstaaten beraten wird und über den das „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe) berichtet.
Konkret warnt der EAD davor, dass die Preise für importierte Produkte und Rohstoffe steigen könnten. Auch drohten Engpässe oder eine erhöhte Abhängigkeit bei strategischen Gütern. Zudem warnen die Diplomaten vor einem Ansehensverlust Europas. Ein Nichthandeln im Roten Meer würde die „politische und operative Glaubwürdigkeit“ der EU gegenüber den Regionalmächten, wichtigen internationalen Akteuren und der Schifffahrtsbranche schwächen, heißt es in dem 20-seitigen Papier.
Der EAD schlägt vor, mindestens drei Fregatten oder Zerstörer für mindestens ein Jahr ins Rote Meer zu entsenden. Diese müssten in der Lage sein, Handelsschiffe vor Angriffen zu schützen. „Dieser Schutz würde vor allem darin bestehen, die verschiedenen, auf Handelsschiffe gezielten Raketen und Drohnen abzufangen und zu verhindern, dass Schiffe gekapert werden“, heißt es in dem Papier.