Ehemaliger RKI-Chef warnt vor neuer Pandemie durch Influenzaviren

Der ehemalige RKI-Präsident Lothar Wieler warnt vor einer neuen Pandemie durch Grippeviren: "Das Grippevirus hat großes Potenzial, eine neue Pandemie auszulösen", sagte Wieler den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Sonntagausgaben).

Influenzaviren veränderten ihr Erbgut sehr schnell. „Es wäre nicht das erste Mal, die Spanische Grippe ist das bekannteste Beispiel“, fügte Wieler hinzu.

Derzeit beobachteten Experten mit der Vogelgrippe die größte je gemessene Panzootie unter Nutzgeflügel und Wildvögeln. Das H5N1-Virus werde in Einzelfällen immer wieder auch bei Säugetieren nachgewiesen, etwa bei Katzen. Kürzlich seien in Polen Fälle bei 47 Katzen nachgewiesen worden. Durch diesen Sprung auf ein Säugetier wachse die Chance einer gefährlichen Veränderung des Virus‘.

„Daher sind die Fälle bei Säugetieren für uns ein Warnsignal“, so Wieler. Aus den vergangenen Jahren wisse man, dass das H5N1-Virus bislang sehr selten auf Menschen überspringe, „aber wenn dieses Vogelgrippevirus Menschen infiziert, dann ist es sehr gefährlich“, so Wieler. Viele der Infizierten seien gestorben, laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden in den letzten 20 Jahren weltweit rund 2.600 Erkrankungen beim Menschen und 1.100 Todesfälle angezeigt, so Wieler. Der ehemalige RKI-Chef forscht heute am Hasso-Plattner-Institut in Potsdam, sein Schwerpunkt ist die Zukunft des öffentlichen Gesundheitswesens.




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