Energieverband drängt auf rasche Klarheit bei Heizungsplänen

Im Streit um das geplante Heizungsgesetz verlangt die Chefin des Energieverbands BDEW, Kerstin Andreae, eine "substanzielle Verbesserung" des jetzigen Entwurfs.

Die Bundesregierung habe den Fehler gemacht, nicht frühzeitig das Gespräch mit den Praktikern zu suchen, sagte sie der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstagsausgabe). „Allein wir hätten da schon eine Menge Fragen, aber auch Lösungsvorschläge gehabt.“

Stattdessen seien nun Millionen Haushalte verunsichert. „Die Menschen tappen im Dunkeln“, kritisierte Andreae. Vor allem die Infrastruktur sei bei den bisherigen Planungen zu wenig mitgedacht worden. So würden Wärmepumpen nicht gleichmäßig über das Jahr betrieben, sondern besonders stark im Winter. „Für das Stromnetz ist das eine riesige Herausforderung“, warnte Andreae, die für die Grünen lange Jahre im Bundestag saß. Auch sei für viele Energieunternehmen unklar, was aus ihrem Gasnetz wird, wenn immer weniger Gas verbraucht wird. Das alles wirke sich auch auf Verbraucher aus, etwa, wenn die Gasheizung kaputtgeht. Nach dem derzeitigen Entwurf hätten sie dann noch drei Jahre Zeit, ihre Anlage auf 65 Prozent erneuerbare Energie umzustellen. „Das örtliche Stadtwerk kann aber vielleicht noch gar nicht sagen, was in drei Jahren sein wird“, so Andreae. „Ist das Stromnetz ertüchtigt, gibt es vielleicht Fernwärme, welche Rolle spielen Wasserstoff oder Biomethan?“ Deshalb sei es wichtig, zuerst „kommunale Wärmepläne“ aufzustellen, die den geplanten Ausbau der Netze skizzieren. Welche Lösung wo sinnvoll sei, sei von Ort zu Ort verschieden. Zugleich verlangte Andreae rasch Klarheit. „Wir sehen ja schon Vorzieheffekte beim Kauf von Öl- oder Gasheizungen“, beklagte sie. „Je später ein Gebäudeenergiegesetz Planungssicherheit herstellt, desto länger wird dieser Effekt andauern.“




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