Mehr als 100 Jahre nach Einführung des Frauenwahlrechts müssten Frauen noch immer für eine „echte gleichberechtigte Teilhabe“ in der Politik kämpfen, sagte Süssmuth der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Es werden immer noch die gleichen alten Argumente gegen Frauen hervorgebracht, sie seien zu emotional, würden sich nicht interessieren, sie kennen das politische Geschäft nicht.“
Die Beteiligung im Parlament sei jedoch nicht mehr allein ein Frauen-, sondern auch ein Gesellschaftsthema und betreffe auch die Vertretung der Jugend, von Menschen mit Behinderung oder mit Migrationshintergrund. All das seien Kriterien, die auch bei einer Verkleinerung des Parlamentes berücksichtigt werden müssten. Süssmuth äußerte sich im Vorfeld eines Festaktes am Samstag, bei dem sie als erste Frau mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Neuss ausgezeichnet wird.