„Söder hat den Vorteil gegenüber Seehofer, dass ihm kein Söder im Nacken sitzt“, sagte der Kommunikationsexperte dem Podcast „Söderland“ des „Spiegels“. Backhaus war von 2015 bis 2017 Leiter der Stabsstelle für Kommunikation und Planung im Bayerischen Finanzministerium, das damals Markus Söder als Minister führte.
„Prägend ist sicherlich sein Ehrgeiz“, sagte Backhaus heute über den CSU-Politiker. Söder hatte 2018 den parteiinternen Machtkampf mit Horst Seehofer für sich entschieden. Bei der darauffolgenden Landtagswahl stürzte die CSU auf ein Ergebnis von 37,2 Prozent. Vor der diesjährigen Wahl steht Söder unter Druck, in Umfragen erreichte die CSU zuletzt 36 Prozent. Backhaus sieht dessen Karriere dennoch nicht gefährdet. Er beschreibt Söder als „Darwinisten“, der sich in Konkurrenzkämpfen behaupten könne, aber auch das Überleben durch Anpassung beherrsche. Der gemütliche Typ für ein Feierabendbier sei Söder nicht, meint Backhaus. Schon deshalb, weil der CSU-Politiker „ja kein Bier trinkt, bestenfalls mal ein Glas Wein, aber das war`s dann schon“. Dafür bescheinigt Backhaus seinem früheren Chef die Qualitäten eines gerissenen Juristen: Wenn es darum gehe, dass man eine schwierige Scheidung vor sich hat, „geht man ja nicht zu dem Anwalt, der am nettesten rüberkommt“, sagte Backhaus. „Sondern man nimmt natürlich den härtesten Hund, den man kriegen kann.“ Über Söders Duell mit Armin Laschet (CDU) sagte Backhaus: „Wenn er spürt, dass er der Stärkere ist und auch der Bessere ist, dann erträgt er es nur schwer, dass da einer vor ihm ist, den er für schwächer hält.“