Ex-SPD-Wahlkampfmanager Machnig rät von „Kanzlerwahlkampf“ ab

Der frühere SPD-Wahlkampfmanager Matthias Machnig hat seiner Partei angesichts schlechter Umfragewerte nahegelegt, nicht mit einem "Kanzlerwahlkampf" in die Bundestagswahl zu ziehen, der allein auf Olaf Scholz ausgerichtet ist.

Der frühere SPD-Wahlkampfmanager Matthias Machnig hat seiner Partei angesichts schlechter Umfragewerte nahegelegt, nicht mit einem „Kanzlerwahlkampf“ in die Bundestagswahl zu ziehen, der allein auf Olaf Scholz ausgerichtet ist. Die Frage sei, „wie oder ob die SPD angesichts der Umfragewerte einen Kanzlerwahlkampf führen will“, sagte der Vizepräsident des SPD-Wirtschaftsforums dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe).

Er rechne damit, dass es einen „Parteien- und Konstellationenwahlkampf“ geben werde. Sprich: einen politischen Wettkampf vor allem um Inhalte. „Darauf sollte man sich konzentrieren.“

Mit Blick auf einzelne Stimmen in der SPD, die die Kanzlerkandidatur von Scholz kritisch sehen, sagte Machnig; „Das Grummeln ist nicht neu.“ Das habe es schon vor dem Ende der Ampel gegeben. Forderungen, statt Scholz Verteidigungsminister Boris Pistorius ins Rennen zu schicken, begegnet er dennoch mit Skepsis. „Wenn Scholz antreten will, wird er antreten, Grummeln hin oder her“, sagte er.

Machnig, der einst die erfolgreichen Wahlkämpfe der Sozialdemokraten 1998 und 2002 gemanagt hat, hob zugleich hervor, was für die SPD bei der Neuwahl des Bundestages auf dem Spiel steht. „Für die SPD geht es auch um die Substanz der Partei“, sagte er. „Einer Partei, für die es in der jetzigen Parteienlandschaft kein Äquivalent gibt.“


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