„Wir müssen handeln, um Frauen besser zu schützen und die Angst vor Übergriffen zu nehmen“, sagte sie am Donnerstag bei der Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2022. Für eine wirksame Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen müsse diese „klar als solche“ erkannt und benannt werden.
Frauenfeindliche Straftaten würden deshalb in den polizeilichen Statistiken künftig genauer erfasst und ausgewertet. „Wir werden in diesem Sommer ein neues Lagebild zur häuslichen Gewalt vorlegen“, so Faeser. Die Details zu der Kriminalstatistik waren bereits seit Tagen bekannt. 2022 wurden bundesweit rund 5,63 Millionen Straftaten registriert, was einer Steigerung um 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 3,5 Prozent gegenüber 2019, dem Jahr vor Beginn der Corona-Pandemie entspricht. 92,4 Prozent der Opfer von Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung und etwa 80 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt waren weiblich. „Die für 2022 registrierten Zahlen zur Kriminalität in Deutschland sind nur bedingt mit denen aus den beiden Vorjahren vergleichbar, denn die Corona-Maßnahmen haben auch das Kriminalitätsgeschehen stark beeinflusst“, sagte BKA-Präsident Holger Münch. Dass die registrierten Fallzahlen in Relation zu denen aus 2019, dem letzten Jahr vor der Pandemie, auf vergleichbarem Niveau lägen, relativiere den im Vergleich mit 2021 zu konstatierenden starken Anstieg. Viele Kriminalitätsphänomene verlagerten sich weiter in den digitalen Raum, so Münch.