„Man wird sich einigen müssen, man kann das nicht zurücknehmen“, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands, Karl-Peter Naumann, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagausgaben). Die Erwartungshaltung der Nutzer sei groß, insbesondere in den Ballungsräumen.
Naumann ergänzte, aus Sicht seines Verbands seien eigentlich nicht nur Beschlüsse über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets notwendig, sondern ein Gesamtkonzept für den Nah- und Regionalverkehr. Mit einem bundesweit gültigen Ticket allein ließen sich die Probleme hier nicht lösen. Ein billiges, hoch subventioniertes Angebot nütze wenig, wenn es weiterhin an Investitionen ins System mangele. Auch eine Preiserhöhung für das Ticket könnte unter Umständen vertretbar sein. „Bei 59 Euro würden wir nichts sagen“, so der Pro-Bahn-Vertreter. Kanzler Scholz kommt am Montag in Berlin mit den Regierungschefs der 16 Bundesländer zusammen. Wichtigste Themen dürften die Asylpolitik und die Planungsbeschleunigung werden. Die Runde soll aber auch eine Lösung im festgefahrenen Streit um die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets finden. Bund und Länder stellen bis 2025 pro Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung, um Mindereinnahmen der Verkehrsunternehmen auszugleichen. Das Geld reicht aber nicht aus, um alle Kosten zu decken. Unklar ist, wie die Finanzierungslücken ab dem kommenden Jahr geschlossen werden. Bislang lehnt es der Bund ab, sich ab 2024 an den Mehrkosten zu beteiligen.
Kommt es zu keiner Einigung, könnte dem Ticket womöglich das Aus drohen. Auch eine Erhöhung des Abo-Preises ist in der Diskussion. Das Deutschlandticket war Anfang Mai zum Preis von 49 Euro pro Monat eingeführt worden.