FDP kritisiert „faktisches Aus“ von Vertrauensarbeitszeit

Die FDP befürchtet angesichts des von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) ausgearbeiteten Entwurfs zur Arbeitszeiterfassung das Ende von Vertrauensarbeitszeitmodellen und fordert Anpassungen.

„Der Entwurf würde das faktische Aus für die Vertrauensarbeitszeit bedeuten“, sagte der arbeitsmarkt- und sozialpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Pascal Kober, dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Donnerstagausgaben). „Denn dem Arbeitnehmer wird die Fähigkeit abgesprochen, seine Arbeitszeit eigenverantwortlich gestalten zu können“, so der Liberale.

„Vertrauensarbeitszeit muss aber, so wie es den Wünschen der Beschäftigten entspricht und bereits gelebt wird, weiterhin möglich sein. Dabei sollten wir auch die Chance nutzen und das Arbeitszeitgesetz moderner gestalten.“ Kober pocht auf mehr Flexibilität bei der Arbeitszeitgestaltung. „Viele Berufstätige schätzen die Möglichkeit durch mehr Selbstbestimmung hinsichtlich ihrer Tagesgestaltung Arbeitszeit, Betreuungszeit und Freizeit flexibler miteinander vereinbaren zu können“, so der FDP-Politiker. Die Chefin der Mittelstands- und Wirtschaftsunion, Gitta Connemann (CDU), warnte vor überbordender Bürokratie. „Im Koalitionsvertrag wurde noch eine Flexibilisierung der Höchstarbeitszeit und der Ruhezeiten angekündigt. Davon kein Wort. Stattdessen droht ein Berg an neuer Bürokratie“, sagte Connemann dem RND. „Dieser Referentenentwurf ist das Gegenteil von dem, was wir brauchen. Betrieben, Mitarbeitern und dem Standort würde damit ein Bärendienst erwiesen. Statt Flexibilisierung droht weitere Regulierung, statt Vertrauen regiert Bevormundung.“ Der Entwurf müsse überarbeitet werden, forderte die MIT-Chefin. „Ansonsten stehen unsere Betriebe und ihre Mitarbeiter vor einem neuen Bürokratie-Tsunami, der ihre Arbeit und das Miteinander noch stärker belastet als bisher.“




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