Die FDP will im Rahmen der von ihr geforderten Wirtschaftswende die Altersvorsorge stärker auf den Kapitalmarkt ausrichten. Bestimmte Aktiendepots sollen staatlich gefördert und Rentenbeiträge für das Generationskapital genutzt werden. Die Liberalen schlagen dazu ein „Zukunftsfinanzierungsgesetz II“ vor, wie aus einem Papier des Wirtschaftsforums der FDP-Bundestagsfraktion hervorgeht, über welches das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) berichtet.
„Die weitere Stärkung des Kapitalmarktes ist essenzieller Teil einer Wirtschaftswende“, heißt es in dem Papier. „Es ist dringend notwendig, bei der Altersvorsorge auf den Kapitalmarkt zu bauen, um das Rentensystem langfristig sicher finanzieren zu können“, heißt es. FDP-Vize Johannes Vogel sagte dem „Handelsblatt“, dass er den Vorstoß für ein zweites Zukunftsfinanzierungsgesetz unterstütze. „Die weitere Stärkung einer vielfältigen und lebendigen Aktienkultur in Deutschland wäre ein echter Game-Changer und ein Schlüssel nicht nur für Wirtschaftswachstum, für Start-up-Finanzierung und um die Vermögensschere zu schließen, sondern auch für ein zukunftsfittes Rentensystem“, sagte Vogel, der auch Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Fraktion ist.
Die Liberalen schlagen in dem Papier vor, ein gefördertes privates Altersvorsorgedepot einzuführen. Auf Wunsch der FDP soll es zudem Änderungen beim Rentenpaket II der Bundesregierung geben. „Im aktuellen Entwurf für ein Rentenpaket II etwa ist der historische Einstieg in einen Kapitalstock auf dem Aktienmarkt bereits angelegt“, sagte Vogel. „Hier muss die Koalition aber noch mutiger werden – zum Beispiel, indem wir dem Modell der Aktienrente nach schwedischem Vorbild mit individuellen Konten und Ansprüchen noch näher kommen.“