Der langfristige Trend zu einem abnehmenden Fleischverzehr in Deutschland hat sich auch im Jahr 2023 fortgesetzt. Nach vorläufigen Angaben des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) sank der Pro-Kopf-Verzehr von Fleisch um 430 Gramm auf nunmehr 51,6 Kilogramm. Dies sei der niedrigste Wert seit Erfassungsbeginn, teilte das Bundeslandwirtschaftsministerium am Donnerstag mit.
„Viele essen heute weniger, dafür bewusster Fleisch“, sagte Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne). Alle Zahlen sprechen seiner Meinung nach dafür, dass der Trend anhält. „An dieser Realität sollten sich Landwirtschaft, Handel und Politik gemeinsam orientieren, um die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfest weiterzuentwickeln“, so der Minister.
„Wir sollten die neuen Marktchancen nutzen“, fügte er hinzu. „Weniger Tiere besser halten – darum geht es.“ Mit der Einführung des staatlichen Tierhaltungskennzeichens und dem Bundesprogramm für den Umbau der Tierhaltung habe man „entscheidende Schritte“ getan. Gleichzeitig setze man darauf, dass Landwirte neben tierischen Produkten mit pflanzlichen Alternativen „gutes Geld“ machen können. Laut Özdemir bieten Hafermilch oder Veggieburger in dieser Hinsicht „ein wachsendes Marktpotenzial für die heimische Land- und Ernährungswirtschaft“.