Friedman wirft Deutschland Appeasement gegenüber Iran vor

Deutschlands Politik gegenüber Iran war nach Ansicht Michel Friedmans viel zu nachsichtig.

„Es war alles Appeasement“, sagte er dem „Spiegel“ am Dienstag. „Ich fordere deswegen, alle diplomatischen Beziehungen auf ein Minimum zu setzen, jede ökonomische Zusammenarbeit abzuwenden und – was man auch mit Russland macht – die Mullahs, die verantwortlich sind, auf eine Sperrliste zu setzen“, sagte der Ex-Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland.

„So wie in Europa Russland eine destabilisierende Wirkung sucht, sucht der Iran im Nahen Osten eine destabilisierende Wirkung“, sagte Friedmann. Dafür sei Teheran jede Gewalt recht. Die Hamas verlange die Zerstörung Israels und wolle dort „einen kleinen Iran“ aufbauen. Irans Bestrebungen, nicht nur die westlichen Demokratien zu schwächen, müsse man aus geopolitischen Gründen entgegentreten.

„Sollte Iran die Atomwaffenmacht werden, die er jeden Augenblick  werden kann, haben wir dieselbe Situation wie mit allen anderen Diktaturen, die Atomwaffen haben und die freie Welt zerstören wollen.“ Wenn man nicht in der Lage sei, diese Ideologie ein Stück zurückzudrängen, werde man verlieren. „Die deutsche Regierung wird nicht aus der Nummer herauskommen, sich zum Iran eindeutig zu positionieren“, sagte Friedman. Zustimmung erhielt der Publizist im Talk des „Spiegel“ von Marie-Agnes Strack-Zimmermann, Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag.

Sie sprach von törichter Naivität im Umgang mit Regimes wie dem Iran. Diese habe etwa im Umgang mit der brutalen Unterdrückung der Frauen in Iran gezeigt, die sich gegen das Regime aufgelehnt hätten. In Europa lebe man seit fast 78 Jahren in Frieden und Freiheit. Zweieinhalb Generationen hätten sich daran gewöhnt, so zu leben, so Strack-Zimmermann.

„Denen fehlt völlig die Vorstellung, dass ein Großteil der Erde die Art, wie wir leben, schlichtweg nicht will, zum Kotzen findet und zerstören will“, sagte die FDP-Politikerin.




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