Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, geht davon aus, dass sich für die geplante ständige Bundeswehr-Brigade in Litauen genug Soldaten finden, fordert aber mehr Flexibilität bei den Zulagen.
„Wir mussten für den Aufstellungsstab der Litauen-Brigade knapp 120 Dienstposten besetzen. Davon waren 115 innerhalb einer Woche vergeben. Und wir hatten dazu 900 Bewerbungen“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Er treffe bei Truppenbesuchen immer wieder Soldaten, die sagten: „Ja, da möchten wir mitmachen.“
Es gebe jedenfalls eine große Bereitschaft, die Brigade in Litauen aufzustellen, weil viele einen Sinn darin sehen. Viele Soldaten hätten in Litauen schon positive Erfahrungen gesammelt: die Dankbarkeit der Menschen und die herzliche Aufnahme. „Sie sagen, ich kann mir eine Stationierung dort auch mit Familie vorstellen.
Breuer sagte weiter: „Dafür muss man allerdings Rahmenbedingungen schaffen, Arbeitsmöglichkeiten für Partner etwa oder Kindertagesstätten. Die Bereitschaft der Litauer dazu ist enorm. Wenn es ein Hindernis gibt, dann ist es manchmal die deutsche Regelungslust.“ Zudem schreibe man „an einem Gesetz mit Veränderungen für die derzeitige Vorschriftenlage, aber nicht nur für die Stationierung in Litauen, sondern zum Beispiel auch für die Rückkehr, sodass Soldaten ihren Wohnort in Deutschland dann frei wählen können – unabhängig vom neuen Dienstort“.
Das finde er in der heutigen Gesellschaft nur fair gegenüber Familien, die drei, vier oder fünf Jahre in Litauen gewesen seien. Wer jetzt nach Hamburg versetzt werde, der bekomme den Umzug dorthin bezahlt. „Wenn jedoch jemand sage, er sehe seinen Lebensmittelpunkt in München, dann bekomme er diesen Umzug nicht erstattet. Deutschlands oberster Soldat mahnte: „Da muss man ran.“