Gesundheitsminister empfiehlt ein Glas Wein am Tag

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) empfiehlt gesunden Bürgern ein Glas Wein oder Bier am Tag.

„Für den Menschen, der keine Krankheiten hat, die dagegen sprechen, ist ein Glas Rotwein sogar gesund“, sagte Lauterbach „Bild am Sonntag“. Es wirke sich positiv auf den Erhalt der Gefäße aus, so der SPD-Politiker.

„Ein Glas Bier tut es auch“, so Lauterbach. „Denn die Wirkung kommt rein vom Alkohol und von Flavonoiden. Die im Bier sind so wirksam wie die im Wein.“ Lauterbach, der selbst gerne Rotwein trinkt, warnte aber gleichzeitig: „Leider zeigt die neueste Studienlage, dass die positive Wirkung nur für ein Glas gilt, ab dem zweiten Glas überwiegen schon leicht die schädlichen Wirkungen.“ Er selbst „halte streng Maß“. Der in Deutschland beliebte Verdauungsschnaps helfe nur psychologisch, aber nicht physisch. „Die Studienlage sagt, dass der Magen mit Schnaps noch mehr Arbeit hat. Aber die Placebowirkung vom Schnaps ist bei uns so ausgeprägt, dass man einen Schnaps empfehlen kann“, so Lauterbach. Falls es beim Weihnachtsessen oder der Silvesterparty doch nicht bei einem Glas Wein oder Bier bleibt, verrät Lauterbach sein persönliches Anti-Kater-Mittel: „Auch wenn es dazu keine Studien gibt, zeigt meine Erfahrung: Ein doppelter Espresso zum Ende der Party macht einen Unterschied.“ Daneben empfiehlt er zur Vermeidung der Kopfschmerzen am nächsten Tag „genug essen und viel Wasser trinken“. Besorgt zeigte sich Lauterbach über den hohen Fleischkonsum der Deutschen: „Wir sollten weniger Fleisch essen. Jeden Tag Wurst, Schnitzel oder Braten verursacht Herzkreislauferkrankungen, Schlaganfälle, Diabetes, Darmkrebs. Zu viel Fleisch lässt uns leider auch schneller altern.“

An Festtagen wie Weihnachten „ist der Braten aber völlig okay“. Der Minister sprach sich für eine Abschaffung der Massentierhaltung aus: „Wenn wir kein Fleisch mehr aus industrieller Produktion essen würden, sondern nur noch Bauernhoftiere, dann würde der Konsum auf ein Fünftel sinken. Das wäre dann nicht nur von der Menge her gesund, auch wäre das Fleisch viel gesünder, weil den Tieren keine Antibiotika oder Wachstumshormone verpasst würden.“

Lauterbach ernährt sich seit Jahren ohne Salz und Fleisch, wobei ihm der Verzicht auf Fleisch immer noch „sehr viel schwerer“ fällt als das Salz wegzulassen. „Als Kind habe ich die Rouladen oder den Sauerbraten, den meine Mutter sonntags gemacht hat, geliebt. Ich war ein passionierter Fleischesser: Salami, rohen Schinken, Schwarzbrot mit Leberwurst. Alles sehr lecker“, so der Minister.




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