„Länder und Kommunen müssen Sofortprogramme auf den Weg bringen und Schulen deutlich besser ausstatten, damit die Kinder und Jugendlichen, die aus der Ukraine geflüchtet sind, besser integriert werden können“, sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. Die personellen und räumlichen Kapazitäten müssten erhöht werden, um für diese Schüler das Recht auf Bildung in Deutschland zu garantieren.
Finnern zufolge haben zahlreiche Flüchtlinge noch keinen Schulplatz. „Tausende schulpflichtige Geflüchtete warten seit Monaten auf den Platz in einer Schule. Im Winter werden viele weitere junge Menschen nach Deutschland fliehen und einen sicheren Zufluchtsort brauchen.“ Der Lehrkräftemangel führe dazu, dass die Bildungseinrichtungen und die Beschäftigten seit Langem am Limit arbeiteten. „Sie tun ihr Bestes zum Wohl der Kinder und Jugendlichen, brauchen aber endlich deutlich mehr Unterstützung, um guten Unterricht anbieten zu können – ob in Vorbereitungs- und Willkommens- oder Regelklassen“, mahnte sie. „Im Zuge der Corona-Pandemie und der permanenten Überlastung steht das Bildungssystem vor dem Kollaps.“ Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) drängte ebenfalls auf mehr Personalstellen. „Politik darf die Schulen nicht länger im Stich lassen. Vielmehr braucht es dringend mehr Personal und die Unterstützung durch multiprofessionelle Teams“, sagte VBE-Chef Udo Beckmann dem RND. Die Belastung sei aufgrund der unterschiedlichen Verteilung geflüchteter ukrainischer Kinder und Jugendlicher regional sehr verschieden, sagte er. „In Ballungsräumen mir vielen Schutzsuchenden stehen Schulen vor immer noch kaum zu bewältigenden Herausforderungen.“