Wirtschaftliches Wachstum gebe es erst wieder, „wenn von den Investoren künftig gute Standortbedingungen erwartet werden“, sagte sie der „Bild“ (Montagsausgabe). „Die Energiepreise sind dafür weiterhin zu hoch. Es gilt, so schnell wie möglich Erzeugungs- und Netzkapazitäten auszubauen, damit die Strompreise für alle wieder sinken.“
Aus Sicht der Wirtschaftsweisen können die Menschen in Deutschland nicht so schnell mit einer baldigen Verbesserung ihrer ökonomischen Lage rechnen. Stattdessen glaubt Grimm, dass es zu realen Einbußen kommt: „Die Strukturen für das grüne Wirtschaftswunder müssen ja nun erst aufgebaut werden“, sagte die Ökonomin weiter. Strom sei auf Dauer zu teuer in Deutschland.
Die Wasserstoff-Strategie sieht zum Beispiel bis 2030 den Bau von Elektrolyseanlagen im Umfang von zehn Gigawatt vor, wofür staatliche Förderung nötig sein wird. Diese Anlagen werden laut Grimm ungefähr ein Drittel der im Jahr 2030 erwarteten Nachfrage decken, aber: „Die restlichen zwei Drittel werden wir aus anderen Regionen weltweit importieren, die bessere Konditionen für die Produktion haben, weil dort Grünstrom günstiger erzeugt werden kann – unter zwei Cent pro Kilowattstunde.“ Grimms Appell: „Wachstumsimpulse könnten etwa entstehen, wenn wir die Importe beschleunigen. Der deutsche Maschinenbau könnte zu dem Aufbau der Anlagen auch im Ausland beitragen und es stünde schneller mehr Wasserstoff in Deutschland zur Verfügung.“