„Dass die Stellungnahme in einer Ausschusssitzung des Deutschen Bundestages zu beruflichen Nachteilen führt, ist ungeheuerlich“, sagte Rößner dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgabe). „Wer Erkenntnisgewinn und Beratungen des höchsten Verfassungsorgans Deutschlands behindert, missachtet die Demokratie“, fügte sie hinzu.
Mitte Juni hatte der Content-Moderator im Digitalausschuss von seiner belastenden Arbeit für einen Dienstleister für Social-Media-Unternehmen berichtet, in deren Rahmen er nach eigenen Angaben tausende Stunden mitunter gewaltvolles Videomaterial gesichtet habe. Danach soll er von seinem Arbeitgeber freigestellt und mit einem Betretungsverbot der Firma belegt worden sein, hieß es. Er habe „im Digitalausschuss eindrücklich die Arbeitsbedingungen in der Content Moderation beschrieben und damit völlig zurecht große Anerkennung und Anteilnahme der Abgeordneten erfahren“, sagte auch die stellvertretende Ausschussvorsitzende Anna Kassautzki (SPD) dem RND. „Ich erwarte von den großen Plattformen, dass sie selbst die Verantwortung über die Content-Moderation übernehmen, und dies nicht länger in Subunternehmen auslagern“, fügte sie hinzu. Öffentlich gemacht wurde der Fall durch die Gewerkschaft Verdi.