Grüne werfen Kubicki und Merz Kulturkampf vor

Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki vom Koalitionspartner FDP vorgeworfen, den Kulturkampf in Deutschland zu befeuern.

„Ich finde seine Art nicht unbedingt präsidial“, sagte Özdemir dem „Spiegel“. Kubicki wie auch Akteure an den extremen politischen Rändern würden „immer aufs Blech hauen“, anstatt die Gesellschaft zusammenzuhalten.

„Das finde ich falsch“, sagte der Grünen-Politiker. „Wenn Leute nicht mehr miteinander reden, sich nicht mehr zuhören, das will ich in Deutschland nicht.“ Als Beispiel für einen sich verschärfenden Kulturkampf nannte Özdemir auch die Aussage von CDU-Chef Friedrich Merz, Kreuzberg gehöre nicht zu Deutschland. „Das ist ein billiger Versuch, in einem Bierzelt nach Applaus zu suchen“, sagte Özdemir. Er glaube aber, Merz wollte nicht gegen Migranten sticheln, sondern einen Gegensatz zwischen dem ländlichen Deutschland und einem angeblich links-grünen Großstadtmilieu aufmachen. Für den Grünen gehöre beides zur Bundesrepublik. „Trachtenträger sind genauso Deutschland wie einer, der mit Nasenring rumläuft“, so Özdemir. Anderen Lebensstile vorzuschreiben, sei der falsche Weg.




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