Grünen-Verteidigungspolitiker Sebastian Schäfer kritisiert den Rüstungskonzern Rheinmetall wegen seiner Meinung nach ausbleibender Unterstützung der Ukraine. „Das Unternehmen Rheinmetall hat immer wieder große Ankündigungen gemacht“, sagte Schäfer der „Bild am Sonntag“.
„Schon im Winter sollte in Lwiw eine Wartungswerkstatt eröffnet werden, um auch komplexere Reparaturen vor Ort in der Ukraine durchführen zu können.“ Das sei wichtig, um beschädigte Panzer aus deutscher Produktion wie den Leopard 2 oder den Marder möglichst schnell wieder an die Front bringen zu können. „Leider ist diese Werkstatt bisher ein unerfülltes Versprechen geblieben.“ In Lemberg im Westen der Ukraine können nach Informationen der Zeitung bislang nur kleine Defekte am Schützenpanzer Marder repariert werden.
Auch bei der geplanten Munitionsfabrik von Rheinmetall in der Ukraine geht es laut Schäfer nicht voran: „Der Vorstandsvorsitzende scheint mehr mit der Kurspflege der Rheinmetall-Aktie beschäftigt zu sein als mit der effektiven Unterstützung der Ukraine. So nutzt Rheinmetall die Knappheit bei der Artilleriemunition und setzt hohe Preise durch.“
Schäfer reiste gerade erst mit Kollegen von SPD und FDP eine knappe Woche durch die Ukraine, sprach dort mit dem Kommandostab der Armee, Ministern und Rüstungschefs. Rheinmetall wollte sich auf Anfrage der Zeitung nicht äußern.