Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen, Pegah Edalatian, hat ihre erneute Kandidatur für diesen Posten begründet und für eine Stärkung des linken Profils der Grünen geworben.
„Es war für mich klar, dass ich den Parteitagsdelegierten meine Kandidatur als stellvertretende Bundesvorsitzende wieder anbieten möchte“, sagte Edalatian der „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Gerade in dieser Zeit des Rechtsrucks, in der Menschen mit Migrationshintergrund und das Thema Vielfalt massiv attackiert werden, möchte ich meine Arbeit weiter fortsetzen und meine Erfahrung einbringen – vor allem auch mit Blick auf den anstehenden Bundestagswahlkampf. Es ist sehr wichtig, dass wir Menschen mit Migrationshintergrund direkt ansprechen und ihnen ein politisches Angebot machen“, so die Parteilinke.
Der gesellschaftliche Diskurs habe sich sehr verschärft, das mache ihr „große Sorgen“, so Edalatian. „Wir sind seit Jahrzehnten schon eine Einwanderungsgesellschaft, aber das gerät gerade in den Hintergrund. Wir müssen mehr darüber sprechen, dass Menschen mit Migrationshintergrund ein fester Teil unserer Gesellschaft sind – ob in der eigenen Nachbarschaft, als Ärztin im Krankenhaus oder als Taxifahrer. Auch in der Art und Weise, wie viele über Geflüchtete sprechen, fehlt es an Empathie“, sagte die Grünen-Politikerin.
Dabei forderte sie auch, dass die Grünen ihr linkes Profil nicht aufgeben sollten. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Grüne die führende Kraft der linken Mitte sein sollten und davon nicht abrücken sollten. Dazu gehört eben auch, bei den Themen Migration und Flucht empathisch zu bleiben. Dafür zu kämpfen, sehe ich auch als meine Aufgabe“, sagte Edalatian. Sollte sie wieder in den Bundesvorstand gewählt werden, wolle sie künftig „noch stärker nach außen treten“, kündigte sie an.
„Die Grünen sind keine Partei, die man einfach von oben nach unten durchregieren kann – und in der Zusammenarbeit im Parteirat habe ich Robert Habeck immer als jemanden wahrgenommen, der das auch schätzt. Wir sind eine basisdemokratisch geprägte Partei mit einem starken Willen, mitzugestalten. Das sind über Jahrzehnte gewachsene Strukturen der Basis. Und die Mitglieder, auch die Parteilinken, werden diese Strukturen auch zukünftig nutzen, um mitzureden und ihre Themen zu setzen“, so Edalatian weiter.
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