Der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat Union und SPD zu einem geschlossenen Regierungshandeln ohne öffentlich ausgetragenen Streit aufgerufen. „Das Wichtigste ist jetzt, dass die neue Koalition an einem Strang zieht, dass wir keinen öffentlichen Streit mehr haben“, sagte Günther der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).
An die eigene Partei gerichtet fügte er hinzu: „Deswegen sollten sich manche selbstkritisch fragen, ob es in den vergangenen Wochen immer richtig war, die Verhandlungen öffentlich zu kommentieren, anstatt konzentriert intern zu arbeiten. Manche schwierige Stimmung in der Partei hätten wir vermeiden können“, so der CDU-Politiker. Das Gute sei: „Das Ergebnis stimmt und diese Stimmen verstummen jetzt.“ Es gebe eine „große Zufriedenheit mit dem Koalitionsvertrag“.
Günther zeigte sich „überzeugt“ davon, dass CDU-Chef Friedrich Merz ein guter Kanzler werde. „Wir brauchen in diesen Zeiten einen Kanzler, der klar europäisch denkt und international vernetzt ist, und der auch entscheidungsstark ist.“ So habe er Friedrich Merz in den letzten Jahren kennengelernt. „Und deswegen hat er das Zeug, einer der großen Kanzler der Bundesrepublik Deutschland in herausfordernden Zeiten zu werden“, so Günther.
In Richtung seines bayerischen Amtskollegen Markus Söder sagte er, er erwarte, „dass wir jetzt eine Koalition sein werden, die sich sichtbar von der Ampel abhebt, indem wir in Krisenzeiten gemeinsam gut und vertrauensvoll dieses Land regieren“. Danach gefragt, ob ihn Söders Sticheleien gegen Schleswig-Holstein nerven würden, sagte Günther: „Wenn man in einem so großartigen Land wie Schleswig-Holstein lebt, dann perlt das einfach ab.“
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