Es sei richtig, „dass der gelebte ÖPNV-Föderalismus Strukturen verteuert hat und somit auch ein Kostentreiber ist“, schreibt Korbutt in einem Gastbeitrag für den „Tagesspiegel“-Fachdienst „Verkehr & Smart Mobility“ Sie greift damit die Kritik von Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf; der FDP-Politiker hatte in der Vergangenheit mehrfach die Strukturen des ÖPNV kritisiert und bemängelt, es gebe zu viele Verkehrsverbünde und der Verwaltungsapparat sei zu groß. „Durch die lokal verankerte Verantwortung des ÖPNV sind übergreifende Synergien und Beschaffungspotenziale kaum zu heben“, sagte auch Korbutt.
So zahlten beispielsweise Bund und Länder beim Deutschlandticket vertriebliche Umstellungskosten von circa 200 Millionen Euro. „Jeder Verkehrsverbund baut seine eigene Vertriebsinfrastruktur, um den Verkauf des Deutschlandtickets zu ermöglichen und Einnahmen zu sichern“, kritisiert die HVV-Chefin. Sie schlägt vor, Lizenzen an ausgewählte Anbieter zu vergeben, die dann das Deutschlandticket exklusiv vertreiben.