Handwerkspräsident Jörg Dittrich fordert eine Reform des Bürgergelds und Steuererleichterungen auch für jüngere Leistungsträger im Inland. „In den Betrieben und Firmen höre ich vor allem von den dortigen Leistungsträgern Kritik am Bürgergeld“, sagte Dittrich der „Rheinischen Post“.
„Diese Menschen, die jeden Tag hart arbeiten, sagen mir, dass sie – allein schon wegen des Begriffs – die Empfindung haben, dass das Bürgergeld eine Wahlleistung ist, als könne man sich aussuchen, ob man arbeitet oder nicht.“
„Wir müssen endlich wieder die Leistungsträger auf der Baustelle, in der Werkstatt, in der Produktion oder bei Dienstleistungen in den Blick rücken. Ihre Arbeit und Leistungen müssen wertgeschätzt und auch durch Anreize anerkannt werden“, forderte der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH).
„Den Leistungsträgern muss das klare Signal gegeben werden, dass es sehr wohl einen Unterschied macht, dass es sich lohnt, wenn man arbeitet“, erklärte er. Es sei richtig, dass die Bundesregierung im Rahmen ihrer Wachstumsinitiative Anreize für Mehrarbeit setzen will. „Doch es ist zu kurz gesprungen, nur Älteren Steuervorteile zu gewähren. Das muss auch für Jüngere gelten. Nötig ist es, ganz grundsätzlich die Steuerbelastung zu verringern“, sagte Dittrich.
„Im Grunde ist die Idee, nur ausländischen Fachkräften besondere Steuerrabatte zu gewähren, das Eingeständnis, dass wir in Deutschland bei den Steuern nicht wettbewerbsfähig sind. Die hohe Steuer- und Abgabenlast ist doch einer der Hauptgründe, warum Deutschland für viele Menschen aus anderen Ländern mittlerweile unattraktiv ist. Und was für diese Gruppe zutrifft, gilt doch wohl gleichermaßen für die im Land Arbeitenden“, sagte der ZDH-Präsident.