Als Hofreiter den Kanzler kürzlich gemeinsam mit den Abgeordneten Andreas Schwarz (SPD) und Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) per Brief zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aufforderte, schickten seine Mitarbeiter die Mail versehentlich an die falsche Adresse, berichtet der „Spiegel“. Grund für die Verwechslung: Im Kanzleramt arbeitet ein IT-Experte, der ebenfalls Olaf Scholz heißt.
Seine offizielle E-Mail-Adresse hat einen speziellen Zusatz, der ihn als Mitarbeiter der IT-Sektion ausweist – doch offenbar tat auf Hofreiters Seite die Autovervollständigung ihr Werk, das Zusatzkürzel rutschte in die Adresszeile, und die Taurus-Mail landete beim falschen Scholz. Immerhin fiel das Missgeschick sofort auf, weil die Büroleiterin des Kanzlers in Kopie gesetzt war. Hofreiter nimmt den Fauxpas gelassen. „Den Kanzler hat der Brief erreicht, das weiß ich“, sagte der Grünenpolitiker. „Wenn falsche Mailadressen unser einziges Problem mit dem Kanzleramt wären, wäre ich zufrieden.“ Seit den frühen Tagen des Krieges in der Ukraine drängt Hofreiter Scholz zu mehr und schnellerer Militärhilfe. Das Kanzleramt steht der Lieferung weitreichender Taurus-Waffen skeptisch gegenüber.