Die Zahl der Asylanträge in Deutschland steigt nach einem Bericht der „BILD“, der sich auf den Halbjahres-Bericht des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf) stützt, deutlich an.
Demnach sind die Anzahl der Erstanträge im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich mit dem ersten Halbjahr 2022 um 77,5 Prozent gestiegen. Dem Bericht nach wurden von Januar bis Juni 162.271 Anträge gestellt, davon waren 150.166 Erstanträge. Im ersten Halbjahr 2022 lag die Zahl noch bei 84.583.
Die Meisten Asylanträge stammen von Afghanen (27.310, +80 Prozent), Syrien (24.492, +77 Prozent) und der Türkei (19.208, +209 Prozent). Im Jahr 2022 gab es ingesamt 217.774 Asylanträge, ein Höchststand nach der Flüchtlingskrise 2015 mit 500.000 Asylanträgen.
Nach dem Bild-Bericht waren mehr als zwei Drittel der Erstantragssteller unter 30 Jahre alt, 71,6 Prozent der Asylsuchenden sind Männer.
Kommunen ächzen unter Belastung
Seit Monaten ächzen die Städte und Gemeinden unter der Last der Asylbewerber. Wohnraum wird zunehmend knapp, immer mehr Kommunen entscheiden sich, Zeltstädte oder Containerdörfer aufzubauen. Zusätzlich sorgt der Ukraine-Krieg für einen weiteren Flüchtlingsstrom, wo viele Frauen, Kinder und Alte Menschen Schutz vor Putins Bomben suchen.
Die „Bild“-Zeitung zitiert den Chef der Deutschen Bundespolizeigewerkschaft, Heiko Teggatz: „Es ist zweifelsfrei belegt, dass die auf den Flüchtlingsgipfeln vereinbarten Maßnahmen kläglich gescheitert sind.“ Die Entwicklung sei “hochdramatisch“ und Länder und Kommunen könnten bald „keine Menschen mehr anständig unterbringen“.
Boris Palmer, der Tübinger Oberbürgermeister, der bekannt dafür ist, kein Blatt vor den Mund zu nehmen warnt: „Wenn wieder Wohnraum für Geflüchtete geschaffen und umgewidmet wird, protestieren immer mehr Menschen und fragen, wo sie selbst wohnen sollen.“