Hotline für Evakuierungsflüge aus Israel überlastet

Kurz nach der Freischaltung einer Hotline für die Buchung von Evakuierungsflügen aus Israel für deutsche Staatsbürger mit der Fluggesellschaft Lufthansa sind massive Probleme aufgetreten.

Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagausgabe). Mehrere deutsche Staatsangehörige hätten der Zeitung gesagt, dass die Hotline trotz mehr als 100 Anrufen nicht zu erreichen sei.

Es gebe keine Warteschleife, sondern nur ein Besetztzeichen. Auch in sozialen Medien gab es entsprechende Beschwerden. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es am Abend dazu, die Lufthansa habe darüber informiert, dass ihr Callcenter derzeit mit einem extrem hohen Anfrageaufkommen konfrontiert sei. Demnach versicherte die Fluggesellschaft, sie arbeite mit Hochdruck an einer Lösung. Das Auswärtige Amt hatte am Dienstag angekündigt, dass am Donnerstag und Freitag jeweils vier Sonderflüge von Lufthansa angeboten würden, um deutsche Staatsangehörige aus Israel herauszubringen. Deutsche Staatsbürger, die sich auf der Krisenliste des Auswärtigen Amtes registriert haben, wurden am Mittwoch darüber informiert. Ihnen wurde eine Telefonnummer in Deutschland mitgeteilt, über die sie die Flüge buchen könnten. Offenbar kann diese den Ansturm aber nicht bewältigen. Die Tickets kosten je 550 Euro, davon trägt die Bundesregierung 250 Euro. In der Regierungsbefragung am Mittwoch im Bundestag fragte der CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt, warum es so lange gedauert habe, Deutsche aus Israel herauszubringen und warum die Bundesregierung dafür nicht Militärmaschinen genutzt habe, die nach seinen Informationen auf europäischer Ebene verfügbar gewesen wären. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) antwortete darauf, man habe aufgrund der Menge der Anfragen der Ausreise von Jugendgruppen Priorität eingeräumt; zudem seien Tausende Deutsche mit anderen Fluggesellschaften über Umsteigeverbindungen ausgereist. Für die geplanten Sonderflüge will die Lufthansa auch zwei Großraumflugzeuge einsetzen. Am Donnerstag und Freitag sollen jeweils ein Boeing-Jumbo 747-400 (371 Plätze) von Frankfurt und ein Airbus A350 (293 Plätze) von München nach Tel Aviv starten. Dazu kommen pro Drehkreuz jeweils ein Airbus A321 mit jeweils 200 Sitzplätzen. Für beide Tage zusammen ergibt das eine Gesamtkapazität von 2.128 Sitzplätzen. Für die Flüge im Auftrag der Bundesregierung hatten sich zahlreiche Piloten und Flugbegleiter trotz der bestehenden Sicherheitsrisiken freiwillig gemeldet, wie die Airline auf Anfrage mitteilte. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes halten sich mehr als 100.000 Deutsche in Israel auf, die Mehrzahl von ihnen deutsch-israelische Doppelstaater. In der Krisenliste hatten sich bis Mittwochmorgen mehr als 5.000 von ihnen registriert. Unklar sei aber, wie viele von ihnen das Land verlassen wollen, hieß es.




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