Laut einer Insa-Umfrage im Auftrag von T-Online wünscht sich nur eine Minderheit der Menschen in Deutschland Olaf Scholz als Kanzlerkandidaten der SPD. Im direkten Vergleich mit Scholz schneiden jeweils sowohl Verteidigungsminister Boris Pistorius als auch SPD-Chef Lars Klingbeil besser ab.
Demnach halten im Vergleich zu Pistorius nur 21 Prozent der Befragten Scholz für den besseren Kanzlerkandidaten. 44 Prozent hingegen sprechen sich für Pistorius aus. Auch im direkten Vergleich mit SPD-Chef Lars Klingbeil liegt Scholz im Beliebtheitsranking zurück: Demnach würden 30 Prozent der Befragten Klingbeil als Spitzenkandidaten bevorzugen, wobei in diesem Vergleich immerhin 26 Prozent Scholz für besser halten.
Die Aufschlüsselung nach Parteisympathien ergibt ein anderes Bild. Unter den SPD-Wählern ist Olaf Scholz knapp der beliebtere Kandidat: 46 Prozent der Befragten, die eigenen Angaben zufolge SPD wählen, wollen Scholz als Kanzlerkandidaten, 39 Prozent hingegen Boris Pistorius. Beim direkten Vergleich mit Klingbeil verhält es sich ähnlich: Hier favorisieren 53 Prozent der SPD-Wähler Scholz, 32 Prozent stimmten für Klingbeil.
Der Bochumer SPD-Bundestagsabgeordnete Axel Schäfer nennt die Zahlen der T-Online-Umfrage „erschütternd“. Der Sozialdemokrat sagte dem Nachrichtenportal: „Wir treten falsch auf. Die Spitze der Regierung muss den Menschen viel offensiver erklären, warum sie schwierige Entscheidungen trifft.“ Die fehlenden Sympathiewerte für Scholz hätten aber auch damit zu tun, dass das Team um den Kanzler seine Arbeit vernachlässige. Die Frage nach einem Kanzlerkandidatentausch in der SPD sei „hypothetisch“, so Schäfer weiter.
Klar sei: „Pistorius kommt bei den Menschen sehr gut an, das zeigen die Umfragen. Er war Oberbürgermeister, Landesinnenminister, und ist jetzt ein starker Verteidigungsminister. Dass er das Zeug zu mehr hätte, steht außer Frage. Aber ein Kanzlerkandidatentausch steht derzeit nicht zur Debatte. Unser Kanzlerkandidat heißt Olaf Scholz.“
Bei der Umfrage wurden rund 2.000 Personen ab 18 Jahren im Zeitraum vom 30. August bis zum 2. September befragt.
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