„Es ist nicht egal, was der Strom kostet, jeder Cent ist wichtig. Aber wir sollten uns da nicht zu weit aus dem Fenster lehnen“, sagte Christoph Schell, der im Intel-Vorstand für Vertrieb und Marketing zuständig ist, der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwochausgabe).
Die Chipproduktion sei zwar sehr stromintensiv. Billiger Strom sei aber keine Bedingung für die Ansiedlung Intels in Magdeburg gewesen. „Der Zugang und die Verfügbarkeit von Ökostrom war einer der entscheidenden Punkte bei der Standortwahl“, sagte Schell. Zuletzt seien nur noch Magdeburg und Schwerin im Rennen gewesen. Ausschlaggebend sei unter anderem das gute Ausbildungssystem in Deutschland gewesen sowie die große Nähe zu Kunden. Zur Kritik an den hohen Subventionen von zehn Milliarden Euro für Intel sagte Schell: „Wenn man neu anfängt, und das macht Deutschland bei diesen modernen Halbleitern, geht es nicht ohne Subventionen, wegen der höheren Kosten im Bau und auch in der Instandhaltung oder bei den Löhnen.“ Er sei „als Deutscher sehr stolz auf uns und darauf, dass Intel sich für Magdeburg entschieden hat“. Schell lobte Standort Deutschland. „Ich finde den Standort Deutschland toll. Das Land hat immer noch eine hervorragende Industrie“, sagte er. Die Vorbereitungen für den Fabrikbau seien „ganz gut im Plan“: „Wir warten derzeit auf die Entscheidung der EU-Kommission.“ Einfach losbauen wie Elon Musk beim neuen Tesla-Werk in Brandenburg werde Intel nicht. „Wir wollen uns an die Regeln halten, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Ich glaube nicht, dass wir da eine Eskalation brauchen.“ Von Magdeburg werde dann die gesamte europäische Industrie mit hochmodernen Halbleitern beliefert.