Invictus Games: Bundeswehrverband will neue Veteranenkultur

Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Oberst André Wüstner, fordert eine dauerhafte Veteranenkultur in Deutschland.

Die Ausrichtung der Invictus Games dürfe keine „Eintagsfliege“ im Bemühen um einsatzgeschädigte Soldaten bleiben, sagte Wüstner der „Welt“ (Samstagausgabe). „Der Umgang mit Veteranen ist wichtig für die Seele der Streitkräfte in Gänze. Es wäre gut, wenn noch in dieser Legislaturperiode ein weiterer Meilenstein im Geiste der Invictus Games erfolgt.“

Konkret verlangte der Verbandschef, „dass das staatliche Netzwerk der Hilfe immer noch besser werden kann und muss – zum Beispiel für ausgeschiedene Zeitsoldaten“. Politiker müssten die Versorgungsgesetzgebung für Versehrte und Hinterbliebene überprüfen, die Bundeswehr den Ausbau von Rehabilitationsstützpunkten vorantreiben. „Und gesamtgesellschaftlich geht es um eine Veteranenkultur“, sagte Wüstner. Dazu gehöre auch ein Veteranentag. Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes mahnte das Verteidigungsministerium, „dass der Schwung und die politische Einigkeit hier bei den Invictus Games mitgenommen werden kann, wenn es um Fürsorge, aber auch die Finanzierung und Ausstattung der Truppe geht“. Bekanntlich rette gute Ausrüstung Leben, so Wüstner. In Ministerium und Ämtern müsse die Zeitenwende noch zu einer Gedankenwende werden. „Bisher schließt sich die Schere zwischen Aufträgen und Mitteln nicht, das Gegenteil ist der Fall. Und die zunehmende Überdehnung ist eine große Gefahr für die innere Lage und das Vertrauen in die ausgerufene Zeitenwende“, sagte Wüstner. Abschließend schlug der Oberst vor, die Invictus Games in den nächsten Jahren in der Ukraine zu veranstalten. „Die nächsten Invictus Games finden im Februar 2025 in Vancouver in Kanada statt. Mein Wunsch wäre es, dass die Spiele danach in Kiew stattfinden können.“

Sollte es bis dahin keinen Frieden geben, „dann sollte Deutschland mit Unterstützung anderer Europäer die Wettbewerbe stellvertretend für die Ukraine ausrichten“, so Wüstner. „Damit könnte der Fokus auf diejenigen gerichtet werden, die heldenhaft auch unsere Freiheit verteidigt haben.“




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