Der „Bild“ (Montagausgabe) sagte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen: „Wir brauchen eine Kehrtwende bei den OP. Es gibt unverändert viel zu viele stationäre Behandlungen in Deutschland. Von den rund 16 Millionen im Jahr könnten drei bis vier Millionen ambulant durchgeführt werden, also auch von niedergelassenen Ärzten.“
Gassen mahnte, Lauterbach müsse „endlich definieren, welche OP auch in Zukunft im Normalfall für eine einheitliche Vergütung ambulant durchgeführt werden sollen“. Als Beispiele nannte Gassen Leisten- und Gelenkoperationen, die künftig von niedergelassenen Ärzten durchgeführt werden sollten. „Dadurch könnten rund zehn Milliarden Euro perspektivisch im günstigsten Fall Milliarden pro Jahr gespart werden. Die für 2024 angekündigte Beitragserhöhung könnte damit ausfallen“, sagte Gassen zu „Bild“.
Er betonte darüber hinaus, bei ambulanten Behandlung würden für Patienten „viele Gefahren ausgeschlossen. Sie könnten unmittelbar nach den Eingriffen zurück in ihre gewohnte Umgebung, unter anderem auch Infektionen durch gefährliche Krankenhauskeime würden damit reduziert.“