„Man muss den Menschen reinen Wein einschenken“, sagte Gassen den Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ mit Blick auf Äußerungen von Lauterbach, bei der Reform gehe es nicht um die Schließung von Kliniken. „Es ist nicht zielführend, so zu tun, als ändere sich für die Bevölkerung nichts und alles bliebe letztlich so wie jetzt“, fügte der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hinzu.
Deutschland habe gar nicht mehr das Personal, die heute vorhandenen fast 2.000 Kliniken komplett weiterzubetreiben. „Die Kliniklandschaft, wie wir sie heute kennen, ist in dieser Form offenkundig nicht mehr haltbar und nicht mehr notwendig“, so Gassen weiter. Die Krankenhausreform müsse dazu führen, dass es am Ende erkennbar weniger Kliniken gebe, die dann aber personell und technisch gut ausgestattet seien. Nach der Reform werde es einen gewissen Teil der Kliniken nicht mehr als Krankenhaus geben. Das sei sicherlich schmerzhaft für Politiker vor Ort, weil Krankenhäuser als heilige Kühe gälten, die man nicht schlachten wolle, „doch wenn am Ende die heilige Kuh verhungert, ist auch keinem gedient“, so Gassen. Es müsse aber nicht immer um eine Schließung gehen. Vorstellbar sei auch eine Umwandlung in ein Versorgungszentrum, wo zum Beispiel ambulante Operationen angeboten würden, so der KBV-Chef.