„Ich schiebe einen Regel davor, dass Investoren mit absoluter Profitgier Arztpraxen aufkaufen“, sagte Lauterbach der „Bild am Sonntag“. Mit seinem Vorstoß möchte er nach eigenen Angaben ein Profitstreben in der ambulanten Versorgung der Patienten beschränken.
„Es gibt den fatalen Trend, dass Investoren medizinische Versorgungszentren mit unterschiedlichen Facharztpraxen aufkaufen, um sie anschließend mit maximalem Gewinn zu betreiben“, so Lauterbach. Im ersten Quartal 2023 werde er einen Gesetzentwurf vorlegen, „der den Einstieg dieser Heuschrecken in Arztpraxen unterbindet“. Auch den großen Praxisketten kündigte der Minister den Kampf an: „Die Praxen müssen denen gehören, die dort tatsächlich arbeiten. Dann ist auch Schluss damit, dass ein Promi-Arzt seinen Namen für dutzende Praxen hergibt, in denen junge Ärzte Hamsterradmedizin mit unnützen Behandlungen in schlechter Qualität betreiben, um absurde Profitziele zu erreichen.“ Generell hält Lauterbach im Gesundheitsbereich Renditen im zweistelligen Prozentbereich „nicht für vertretbar“. Der Minister: „Wenn Sie 10 Prozent Rendite oder mehr rausholen, dann ist das mit seriöser Medizin kaum möglich.“ Grundsätzlich müsse das „absurde Gewinn-Konzept“ im Gesundheitssystem geändert werden. Kliniken dürften nicht zum Einheitspreis abrechnen. Sonst mache das Krankenhaus mit der schlechten Billig-OP viel Gewinn, während die Uni-Klinik mit der Hightech-OP Minus einfahre. „Die Discounter-Gewinne gehören abgeschafft. Aber mit Top-Qualität soll eine Klinik Gewinne erwirtschaften“, so Lauterbach.