„Natürlich klingt das zunächst gut, was Minister Lauterbach hier äußert“, sagte der Bundessprecher des Verbands, Jakob Maske, der „Rheinischen Post“. „Würde wirklich jede Leistung bezahlt, die geleistet wird, wäre das noch ein Schritt weiter als eine Entbudgetierung.“
Gerade Praxen in sozial schwachen Gebieten litten unter der mehrfachen Beanspruchung der Sprechstunde im Quartal, die jedoch nur einmalig vergütet werde. Auch Gesprächsleistungen seien limitiert, sodass häufig die wirklich geleistete Arbeit finanziell nicht abgebildet werden könne. „Dies führt insgesamt im Moment dazu, dass die Attraktivität der Niederlassung immer weiter sinkt, sodass es schon kurzfristig zu einem Mangel an Kinder- und Jugendärzten im ambulanten Bereich kommen würde“, warnte der Berliner Kinderarzt. „Hier deutlich gegenzusteuern, wäre ein guter und wichtiger Schritt von Minister Lauterbach.“ Der Gesundheitsminister hatte am Dienstag in Düsseldorf angekündigt, dass es für Kinder- und Jugendärzte künftig kein Budget mehr geben werde. „Es gibt keine Deckelung der Honorare mehr, sondern es kann tatsächlich alles abgerechnet werden, was erbracht wird“, so Lauterbach. „Im Vergleich zu anderen Facharztberufen wollen wir die Kindermedizin attraktiver machen. Wenn ich mich für diese Facharzttätigkeit dann interessiere und dafür entscheide, dann weiß ich, ich bin nie unter ökonomischen Zwängen“, sagte der Minister.