Klimaforscher sieht keine Chance für Einhaltung von 1,5-Grad-Ziel

Der Kieler Klimaforscher Mojib Latif sieht keine realistische Chance mehr, das 1,5-Grad-Limit der Erderwärmung noch einzuhalten.

„Das ist ein Selbstbetrug“, sagte er der „Frankfurter Rundschau“ (Dienstagsausgabe) zum neuen Report des Weltklimarates IPCC. „Ich halte die Einhaltung der 1,5-Grad Marke für praktisch ausgeschlossen, weil die weltweiten CO2-Emissionen immer noch steigen, und nur diese sind für die anthropogene Klimaentwicklung relevant.“ Gerade die Anstrengungen der größten CO2-Emittenten seien völlig unzureichend, im Übrigen sei kein Land auf 1,5-Grad-Kurs.

Latif kritisierte, es dominierten weiterhin die kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen der Länder. „Klimaschutz sei angeblich zu teuer. Deswegen ist er in vielen Ländern so etwas wie ein `nice to have` und kann angeblich warten.“ Der Klimawandel werde „schlicht nicht ernst genommen“, sagte der Forscher, der Professor für Ozeanzirkulation und Klimadynamik am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel (Geomar) ist.




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