„Das Ergebnis der Stichwahl ist keineswegs ein Erfolg für Erdogan“, sagte Klingbeil dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“. „Es zeigt, dass der alte und neue Präsident fast die Hälfte des Landes mit seinem politischen Kurs nicht mehr erreicht.“
Die Türkei sei gespalten. „Der Wunsch nach einer Rückkehr zu rechtsstaatlichen und demokratischen Prinzipien und danach, dass die Vielfalt im Land eine Chance bekommt, war das stärkste Argument gegen Erdogan. Er kann diese Stimmen nicht einfach ignorieren und weiter kleinhalten.“ Deutschland und die EU müssten weiter mit der Türkei kooperieren. „Die Türkei ist geostrategisch und geopolitisch ein wichtiges Land für Europa und die Welt“, sagte Klingbeil. „Wir müssen eine neue Form der Zusammenarbeit finden, auch unter Erdogan. Die Entfremdung darf sich nicht weiter verstetigen, auch weil es so viele persönliche und familiäre Beziehungen zwischen unseren Ländern gibt.“