SPD-Chef Lars Klingbeil sieht im Parteitag der US-Demokraten in Chicago ein Vorbild für den Wahlkampf seiner Partei zur Bundestagswahl 2025.
„Den Kampf gegen Populisten, Hetzer und Spalter gewinnt man mit einer realistischen Zuversicht statt Schwarzmalerei und schlechter Laune. Und mit konkreter Politik für diejenigen, die hart arbeiten und das Land am Laufen halten“, sagte Klingbeil dem „Spiegel“. „Diese Erkenntnis hat sich nach dem Parteitag der Demokraten in Chicago bei mir noch einmal verfestigt. Und das werde ich auch für den Bundestagswahlkampf mitnehmen.“
Klingbeil war Anfang der Woche nach Chicago gereist. Bis einschließlich Mittwoch verfolgte er vor Ort das Treffen der Delegierten, die US-Vizepräsidentin Kamala Harris zu ihrer Präsidentschaftskandidatin nominierten. „In Wahlkämpfen geht es nicht um das Klein-Klein, sondern um die großen Linien“, so Klingbeil. Er wolle sich ein Beispiel nehmen an der demonstrativen Zuversicht der US-Demokraten. „Politische Stimmung kann sich schnell drehen, wenn man positiv nach vorn geht, die Alltagssorgen der Menschen in den Mittelpunkt rückt und sie sehen, dass man für ihre Themen kämpft“, sagte der SPD-Chef.
Vor allem müsse es dabei um „Steuererleichterungen für die arbeitende Mitte“ gehen, um „bessere Löhne und bezahlbare Mieten“. Da gebe es in der Programmatik der US-Demokraten und der SPD große Gemeinsamkeiten. „Das ist sozialdemokratische Politik, mit der Kamala Harris gerade punktet“, betonte Klingbeil. „Es ist eindrücklich zu sehen, wie die Demokraten diesen Aufbruch organisieren, wie sie Gräben überwinden und die Gesellschaft zusammenführen wollen“, sagt er. „Das ist meine Devise auch für Deutschland: Es gibt eine große Sehnsucht nach mehr Miteinander, Respekt und Solidarität“, so Klingbeil.
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