Trotz der aktuellen Wirtschaftsflaute in Deutschland warnt SPD-Chef Lars Klingbeil vor Pessimismus. „Ich finde es nahezu unerträglich, wie das eigene Land schlechtgeredet wird“, sagte er den Zeitungen der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“ (Donnerstagsausgabe).
Zwar gebe es „große Herausforderungen“ – wie Probleme bei Energieversorgung, Lieferketten und Fachkräftemangel, räumte der Parteivorsitzende ein, aber: „Wenn ein Bäcker jeden Tag erzählt, wie schlecht seine Brötchen sind, dann muss er sich nicht wundern, wenn die keiner kauft. Wir sollten die Balance halten, denn wir haben als Ampel auch echt was geschafft in den letzten zwei Jahren.“ Klingbeil fügte hinzu: „Und natürlich muss mehr passieren. Aber mit Schwarzmalerei kommen wir nicht voran. Und natürlich meine ich vor allem CDU/CSU.“
Massive Kritik an der wirtschaftlichen Lage hatten zuletzt die Union, aber auch die beiden Minister der Ampel, Robert Habeck (Grüne) und Christian Lindner (FDP), geübt. In dem am Mittwoch vom Kabinett verabschiedeten Jahreswirtschaftsbericht wird die Wachstumsprognose der Regierung für dieses Jahr von 1,3 Prozent auf 0,2 Prozent abgesenkt.