„Ich glaube, dass das in der deutschen Politik für eine längere Zeit jetzt erledigt ist“, sagte Koch dem TV-Sender „Welt“ mit Blick auf das Doppelmodell. „20 Jahre zurück war das ja durchaus eine häufiger geübte Variante, dass jemand aus der Bundespolitik für das Amt zur Verfügung stand – und wenn er das nicht bekommt, dann in der Bundespolitik bleibt. Das ist heute in der Wahrnehmung der Menschen kein angemessener Umgang mit solchen Aufgaben.“
Dafür werde man bestraft, so Koch. „Das ist ein Teil dessen, was Nancy Faeser jetzt an diesem Punkt erleben muss.“ Obendrein habe Faesers Arbeit als Bundesinnenministerin auch im Hessenwahlkampf eher geschadet als genützt, glaubt der ehemalige CDU-Politiker. „Die Tatsache, dass sie im Augenblick in der Bewertung der deutschen Öffentlichkeit, in all den Umfragen unter den Bundesministern, auf einem der ganz unteren Plätze steht, hängt nicht mit der Doppelkandidatur zusammen, sondern damit, dass Menschen auch mit dem, was sie als Politikerin zurzeit in Berlin verantwortet, nicht einverstanden sind“, so Koch. „Dazu gehört manches in ihrem Ministerium, aber gehört sicherlich auch die Tatsache, dass die Migrationspolitik und die Belastung der Gemeinden und der Länder durch das, was auch in Berlin zu verantworten ist, offenbar von vielen, aber ganz besonders auch von Frau Faeser unterschätzt worden sind.“