Die Spitzenkandidatin der sächsischen SPD für die Landtagswahl im Herbst, Petra Köpping, führt die Dominanz der AfD im Osten auch auf eine Überforderung der Menschen beim Klimaschutz zurück. „Ein Punkt ist sicherlich, dass die ökologische Transformation den Menschen in Ostdeutschland viel nähergeht als den Menschen in Westdeutschland“, sagte Köpping dem „Handelsblatt“ (Donnerstagausgabe).
Die SPD-Politikerin gab zu bedenken, dass die Ostdeutschen mit der Wiedervereinigung schon eine „extreme Veränderungserfahrung“ gemacht und hinter sich gebracht hätten. „Viele Menschen haben so gravierende Einschnitte erlebt, dass sie sagen: Das kann man einmal im Leben schaffen. Zweimal nicht.“
Der Ampelkoalition warf die SPD-Spitzenkandidatin zudem Fehler bei dem Thema vor. „Die Debatte um das Heizungsgesetz war ein kommunikatives Desaster.“
Als Konsequenz aus der AfD-Dominanz schlug Köpping vor, Erfolge deutlicher zu kommunizieren. Etwa, dass Sachsen über 30 Milliarden Euro Investitionen bekomme – für Chipfabriken, neue Hochschulstandorte und einen neuen Bundeswehrstandort. „Dann wird auch klar: Die Untergangsszenarien der AfD haben keine Substanz.“
Überdies mahnte Köpping eine bessere Regierungsarbeit im Bund an. Die Menschen seien „diese ewigen Streitereien in Berlin leid“. Gerade in Krisenzeiten sei Zusammenhalt für die Menschen wichtig. „Da hilft es nicht, wenn einige in der Ampel noch zusätzlich für Unsicherheit sorgen.“