„Große Waldbrände, wie wir sie jetzt wieder in Brandenburg sehen, können nicht allein mit kommunalen Mitteln bekämpft werden“, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). Der Bund sollte beispielsweise „Task-Forces“ aufstellen, die schnell auf große Vegetationsbrände oder Brände auf Truppenübungsplätzen reagieren können, forderte er.
„Es braucht klare Kostenübernahmeregelungen durch die Länder, um die Kommunen insbesondere bei lang andauernden oder sehr komplexen Einsätzen von den Kosten zu befreien“, so Landsberg. Der Bund sei auch in der Pflicht, „die Räumung ehemaliger Truppenübungsplätze voranzubringen und sukzessive die Anzahl potenzieller munitionsbelasteter Flächen zu reduzieren.“ Auch Teltow-Flämings Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) will nicht auf den Kosten für den wochenlangen Waldbrand auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog sitzenbleiben. „Die Löschwasserunterstützung aus der Luft wird für die Hubschrauber der Bundeswehr und der Bundespolizei gemeinsam mit dem Innenministerium des Landes veranlasst. Insofern ist es aus meiner Sicht nur folgerichtig, dass der Landkreis nach der Waldbrandbekämpfung auf eine Kostenübernahme drängt“, sagte sie. „Im Land Brandenburg und im Landkreis Teltow-Fläming gibt es munitionsbelastete Konversionsflächen in erheblichen Größenordnungen. Deshalb erwarten wir hier eine deutliche Unterstützung vom Bund“, so Wehlan. Eine Entspannung der Lage sei nicht zu erwarten, warnte zugleich Feuerwehrexperte Ulrich Cimolino. Bereits in offenem Gelände mit abgestorbener Wildgrasauflage sei die Brandgefahr in vielen Bereichen Deutschlands zuletzt merklich gestiegen, sagte der Leiter des Arbeitskreises Waldbrand im Deutschen Feuerwehrverband (DFV) und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb). „Regional noch kritischer hat sich die Waldbrandgefahr entwickelt.“ Cimolino machte deutlich, dass der Waldbrandgefahrenindex bereits vor fünf Tagen in weiten Gebieten in Ostdeutschland sowie auch in Teilen Niedersachsens die höchste Gefahrenstufe erreicht hätte. Zwar sei damit zu rechnen, dass der Index in den kommenden Tagen wegen sinkender Temperaturen wieder fallen könnte. Aber: „Bis dahin haben wir bei hochsommerlichen Temperaturen und vor allem relativ starken Winden mit großen Problemen zu rechnen.“ Den Feuerwehren fehle es für die aktuellen Brände an persönlicher Schutzausrüstung und gepanzerten Löschfahrzeugen für den Einsatz in Munitionsverdachtsflächen. Auch gebe es zu wenig Aus- und Fortbildungen für dieses spezielle Thema und zu wenig Spezialisten. Die Umsetzung einer ergänzenden Basisausbildung für Feuerwehren dauere zudem „deutlich zu lange, weil insgesamt dafür in der Ausbildung und der deutschlandweiten Einsatzvorbereitung schlicht zu wenig Personalressourcen vorhanden sind“, sagte Cimolino.