Konditoren fürchten bei höherer Mehrwertsteuer um Caféhauskultur

Der Deutsche Konditorenbund (DKB) warnt vor den Folgen einer möglichen Mehrwertsteuererhöhung für Speisen in der Gastronomie und appelliert an die Bundesregierung, den reduzierten Satz auch 2024 beizubehalten.

„Eine Erhöhung des Umsatzsteuersatzes, die auch unsere Konditorei-Cafés beträfe, wäre die völlig falsche Maßnahme zum völlig falschen Zeitpunkt, gut ein Viertel vom Gesamtumsatz des Konditorenhandwerks wären davon betroffen“, sagte DKB-Präsident Gerhard Schenk der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Eine solche Erhöhung könnten die Betriebe nicht verkraften und müssten sie vollständig an die Gäste weitergeben.

„Diese werden aber vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Entwicklung bei höheren Preisen von Staats wegen eher auf Besuche in Konditorei-Cafés verzichten. Es ist also mit einem Umsatzrückgang zu rechnen, der die Branchenstruktur in Deutschland bedroht“, sagte Schenk weiter. Nach Auskunft des DKB-Chefs würde die Erhöhung den sogenannten „Verzehr an Ort und Stelle“ im Konditorei-Café betreffen und bezöge sich auf Feinbackwaren, herzhafte Konditoreierzeugnisse, Gerichte sowie Frühstück und Eis. Eine höhere Umsatzsteuer fiele zudem bei Catering und Partyservice an. „Sollten zu dieser Steuererhöhung neben der Mindestlohnerhöhung auch noch höhere Kosten für Rohstoffe und Energie dazukommen, wäre dies eine echte Gefahr nicht nur für das Konditorenhandwerk, sondern auch für die Caféhauskultur in Deutschland.“ Der verminderte Steuersatz von sieben Prozent gilt seit dem 1. Juli 2020 und wurde seinerzeit im Zuge der Corona-Pandemie auf das derzeitige Niveau abgesenkt. Wegen des Ukraine-Krieges und der stark gestiegenen Energiepreise wurde die Laufzeit des reduzierten Steuersatzes bis Ende 2023 verlängert. Zum Jahreswechsel könnte der Satz wieder auf 19 Prozent steigen. Die Ampel-Koalition will sich bei den Haushaltsberatungen ab September eine Meinung bilden.




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