Krankenkassen rechnen mit Klinikschließungen in Ballungsräumen

Die Vorsitzende des Spitzenverbands der Krankenkassen, Doris Pfeiffer, rechnet in den kommenden fünf Jahren mit zahlreichen Klinikschließungen in Ballungsräumen: "Wir brauchen eine deutliche Konzentration des Angebots", sagte Pfeiffer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

„Es wird in fünf Jahren weniger Krankenhäuser geben als heute, die dann aber besser auf die Behandlungsnotwendigkeiten eingestellt sind.“ Es gehe dabei nicht um die Krankenhäuser auf dem Land, sondern um andere Fälle: Es gebe viele kleine Krankenhäuser in Ballungsregionen, denen oft die nötige Qualität fehle, vielfach seien sie zudem unwirtschaftlich, manchmal lägen sie nur einen Steinwurf voneinander entfernt.

Man müsse sich in solchen Fällen die Frage stellen, ob man zwei Häuser in unmittelbarer Nähe brauche. „Wenn man mit weniger Kliniken den medizinischen Bedarf vor Ort genauso gut abdeckt, kann man die Bettenzahl reduzieren und hat gleichzeitig mehr Pflegepersonal zur Verfügung“, so Pfeiffer. Wichtig sei es, dass am Ende kein Patient länger als eine halbe Stunde bis zum nächsten Krankenhaus der Grundversorgung unterwegs sein sollte. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will im Zuge der geplanten Krankenhausreform künftig nur noch drei Typen von Krankenhäusern erhalten – Maximalversorger, regionale Kliniken und lokale Versorgungszentren. Pfeiffer begrüßte die Pläne im Grundsatz. Die Richtung des Konzeptes sei richtig. Sie wisse, fügte sie hinzu, dass Klinikschließungen immer mit Ängsten verbunden seien, weil viele Patienten dächten, sie würden nicht mehr versorgt. „Das stimmt aber nicht.“ Es gehe um mehr Qualität und darum, dass die Kliniken tatsächlich die Leistungen böten, die auch benötigt würden.




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