Kritik an Islamverband Ditib wird lauter

Vor dem Staatsbesuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am 17. November in Berlin wächst die Kritik an der Rolle des deutsch-türkischen Islamverbandes Ditib.

„Wir brauchen eigenständige, von Ankara unabhängige Strukturen, in denen ein Islam gelebt werden kann, der sich zu unseren Werten bekennt und fest auf dem Boden des Grundgesetzes steht“, sagte Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) der „Welt am Sonntag“. Mit denen, die der Diyanet unterstünden und von Amts wegen in Juden und dem Staat Israel alles Böse sähen, dürfe es keine falsche Toleranz geben.

Die etwa 1.000 Imame des Dachverbandes Ditib sind türkische Beamte und werden von der türkischen Religionsbehörde Diyanet bestimmt. Karin Prien (CDU), Bildungsministerin in Schleswig-Holstein und Sprecherin des jüdischen Forums ihrer Partei, sagte der Zeitung: „Was wir nicht brauchen, sind Religionsvertretungen, die aus dem Ausland gesteuert werden und unsere Regeln und Gesetze in Deutschland nicht anerkennen.“ Das Bekenntnis zum Existenzrecht Israels sei „zwingende Voraussetzung“, um Ansprechpartner für den Staat zu sein. Eine Zusammenarbeit im schulischen Religionsunterricht mit der Ditib müssten die Bundesländer „sofort unterbinden“, sagte unterdessen Sandra Bubendorfer-Licht, religionspolitische Sprecherin der FDP der „Welt am Sonntag“.

Man müsse die Abhängigkeiten von ausländischen Einflüssen eindämmen. „Daher müssen wir endlich die Imam-Ausbildung in Deutschland vorantreiben und einen Islam europäischer Prägung implementieren, der sich an unseren Werten orientiert.“




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