Im „Spiegel“ wirft sie der CSU-Politikerin vor: „Ich ertrage es nicht, dass Sie hier eine populistische Nummer fahren, auf Kosten von Frauen, denen es am schlechtesten geht.“ Bär spricht sich für ein Sexkaufverbot nach dem sogenannten nordischen Modell aus.
Dabei werden die Freier kriminalisiert, nicht die Prostituierten. Seitdem die rot-grüne Regierung Prostitution 2001 für nicht sittenwidrig erklärt habe, sei Deutschland zum „Bordell Europas“ geworden, sagte Bär. Der Menschenhandel blühe, das Gesetz sei gescheitert. „Für mich stellt sich die Frage: Schauen wir da weiter einfach zu, oder müssen wir nicht versuchen, die Zustände zu ändern.“
Künast greift Bär ihrerseits scharf an: „Wo haben Sie das Strafgesetzbuch geändert? Warum haben Sie die Telefonüberwachung nicht eingeführt, um Menschenhändler leichter zu fangen?“, fragte sie. „Wie können Sie nachts noch schlafen, nachdem Sie 16 Jahre lang nichts unternommen haben?“, wirft Künast der CSU-Politikerin vor. Ein Verbot werde nicht dazu führen, dass Zwangsprostitution effektiver verfolgt werde. Stattdessen würde sich die Prostitution weiter ins Dunkelfeld verlagern.
„Ich kann einfach nicht nachvollziehen, warum eine Politikerin einer Partei, die angeblich immer die Frauenrechte hochhält und einen auf feministisch macht, bei dem Thema wegschaut“, entgegnete Bär.