Lauterbach kündigt übersichtlicheren Klinikatlas an

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den Bundesklinik-Atlas überarbeiten, der erst vor wenigen Wochen an den Start gegangen ist.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will den Bundesklinik-Atlas überarbeiten, der erst vor wenigen Wochen an den Start gegangen ist. „Wir unterziehen den Klinik-Atlas einem umfassenden Update“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“ (Mittwochausgabe). „Bisher macht der Atlas für 23.000 verschiedene Eingriffe detaillierte Angaben, was für viele Bürger und Hausärzte unübersichtlich ist. Nun wollen wir zunächst für die 20 wichtigsten Eingriffe zeigen, wie gut welches Haus hier ist.“

Dazu fasse man Gruppen von Krankheiten zusammen. „Der neue Atlas soll schon in wenigen Tagen starten“, kündigte der SPD-Politiker an. „Geführt werden die Patienten auf der Startseite über größere Kacheln mit allgemeinen Begriffen wie zum Beispiel Krebs, Herz oder Knochen und Gelenke. Dahinter fächern wir dann einzelne Erkrankungen und Operationen auf, wie Darmkrebs, Brustkrebs, Magenkrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs, Bypass- und Stent-Operationen oder den Einsatz von künstlichen Knie- und Hüftgelenken“, so der Minister weiter. Später sollen weitere wichtige Gruppen von Krankheiten folgen.

Die Grafiken geben künftig für Kliniken einer Region an, wie häufig sie eine bestimmte Krankheit behandeln. „So kann der Patient leicht gute und weniger gute Kliniken erkennen: Wir differenzieren dabei mit einem Tachosystem, wer überdurchschnittlich viele oder wenige Behandlungen pro Jahr macht“, erläuterte Lauterbach. „Auf diese Weise macht der Klinik-Atlas für alle sichtbar, warum wir eine Krankenhausreform so dringend benötigen. Komplizierte Eingriffe sollten wir nur denjenigen überlassen, die ausreichend Erfahrung haben“, sagte der Gesundheitsminister. „Im klinischen Alltag ist Routine Gold wert.“

Die Kritik, die es an der ersten Version gegeben hatte, wies Lauterbach zurück. „Zum großen Teil ist sie unberechtigt. Die verwendeten Behandlungsdaten, hinter denen 16 Millionen Versicherte stehen, stimmen. Wären Daten falsch gewesen, hätte ich den Atlas vom Netz genommen“, so der Minister. „Die Debatte hat aber auch gezeigt, dass der Atlas zu komplex für Laien ist.“




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