„Die Existenz eines Gesundheitskiosks darf nicht vom Gutdünken eines Ärztefunktionärs oder von der Marketingstrategie einer Krankenkasse abhängen“, sagte Lauterbach dem „Spiegel“ in der aktuellen Ausgabe. Er wolle die Kassen per Gesetz zwingen, die Kioske zu finanzieren.
„Jeder Patient muss einfachen Zugang zur Gesundheitsversorgung haben – erst recht in sozial benachteiligten Stadtvierteln“, so Lauterbach. Er will 1.000 Kioske in ganz Deutschland nach dem Hamburger Modell aufbauen lassen. Dem Gesundheitskiosk in Hamburg-Billstedt droht aber aktuell das Aus: Zum Jahresende haben sich drei Krankenkassen aus der Finanzierung zurückgezogen. Ärztefunktionär Dirk Heinrich vom „Virchowbund der niedergelassenen Ärzte in Deutschland“ sieht die Schuld dafür bei Lauterbach. Die Kassen hätten angesichts der großen Zahl geplanter Kioske hochgerechnet und festgestellt, wie teuer das Ganze werde. In Kombination mit anderen teuren Reformen sei das für sie nicht tragbar gewesen. „Ich bin niedergelassener Arzt. Ich fühle mich von diesem Mann nicht vertreten“, sagte Heinrich dem „Spiegel“. Gesundheitskioske sollen dazu beitragen, dass weniger Menschen in Arztpraxen oder Krankenhäusern behandelt werden müssen. Ein Gesetz dazu will Lauterbach bald vorlegen.