Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) sieht ihre Partei zum Teil mitverantwortlich für die hohen Zustimmungswerte der AfD. „Natürlich sind wir als Bestandteil der Ampel mitverantwortlich für die Stimmung in unserem Land“, sagte Lemke der „taz“.
Die aus Sachsen-Anhalt stammende Politikerin fügte hinzu, dass die Grünen manchmal den Eindruck erweckten, „es immer besser zu wissen“. Bei manchen Grünen sei „tatsächlich eine oberlehrerhafte Attitüde zu verzeichnen.“
Als Konsequenz fordert Lemke, die Menschen mehr mitzunehmen. „Wir müssen stärker in den Blick nehmen, dass nicht alle Menschen dieses Veränderungstempo teilen, es mitgehen können oder wollen, auch wenn die Klimakrise und die anderen Krisen das eigentlich erfordern“, so die Bundesumweltministerin.
Lemke räumte zudem ein, dass es beim Heizungsgesetz handwerkliche Fehler gegeben habe: „Wir dürfen trotzdem nicht den Fehler machen, Populismus oder Rechtsextremismus einer einzelnen Partei oder gar einem einzelnen Gesetz zuzuschreiben“, so Lemke. Mit Blick auf die Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundesländern im September sei sie „wirklich sehr, sehr besorgt, dass der Hass auf die Grünen gezielt weiter geschürt wird“.