Lemke will „Shrinkflation“-Kennzeichnungspflicht in Supermärkten

Das Umweltministerium unter Leitung von Steffi Lemke (Grüne) plant eine Kennzeichnungspflicht nach französischem Vorbild, um versteckte Preiserhöhungen im Einzelhandel zu bekämpfen. "Mogelpackungen sind ein großes Ärgernis", erklärte eine Ministeriumssprecherin gegenüber dem "Handelsblatt

Umweltministerium plant Kennzeichnungspflicht gegen versteckte Preiserhöhungen

Das Umweltministerium unter Leitung von⁢ Steffi Lemke (Grüne) plant‍ eine Kennzeichnungspflicht nach französischem Vorbild, um ‌versteckte ⁢Preiserhöhungen im Einzelhandel zu bekämpfen.

Verbraucher sollen besser informiert ‍werden

„Mogelpackungen sind‍ ein großes Ärgernis“,‌ sagte eine Ministeriumssprecherin dem „Handelsblatt“. Hier werden Verbraucher „in die Irre geführt“. Daher sei es gut, dass in der neuen ⁢EU-Verpackungsverordnung auch hierzu Regelungen vorgesehen sind. „Bis diese​ Regelung gelten wird, können bereits früher greifende Maßnahmen, wie Frankreich sie plant, durchaus sinnvoll ⁢sein.“

Frankreich als Vorbild

In ⁣Frankreich müssen große und mittelgroße Supermärkte ab Juli ⁤“Shrinkflation“-Produkte mit Schildern kennzeichnen. Das sind⁣ Packungen mit weniger Inhalt zum gleichen oder sogar zu einem höheren Preis. Der verbraucherpolitische Sprecher der ⁢SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Träger, sagte dem „Handelsblatt“, Verbraucher fühlten sich durch intransparente Preiserhöhungen zu ‍Recht hinters Licht geführt. „Als Verbraucherpolitiker⁤ würde ich eine Kennzeichnungspflicht nach französischem Vorbild begrüßen.“ Die Grünen-Abgeordnete Linda Heitmann⁢ nannte die französische Regelung „charmant“. Das sei ein „klarer ⁢Mehrwert“ für Konsumenten.

FDP gegen Kennzeichnungspflicht

Die FDP lehnt⁣ eine⁤ Kennzeichnungspflicht für künstlich ⁢verteuerte Produkte ab. „Staatlich verordnete Hinweisschilder​ wären nur ein weiteres Label, das um die Aufmerksamkeit der Verbraucher kämpft“, sagte die⁤ Verbraucherschutz-Expertin der Liberalen, Katharina Willkomm, dem ​“Handelsblatt“. Mit ‌der Grundpreisangabe gebe es bereits⁢ „ein gutes Mittel für Preistransparenz“. Willkomm sprach zudem von einer „Scheindebatte über Symptome“. ‌Das eigentliche ⁤Problem sei „eine noch zu hohe Inflation und eine zu hohe Besteuerung der ‌Bürger“,⁢ sagte sie.




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